Nach 11 Jahren ist Schluss: Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung hat der Förderkreis der Evangelischen Kirchengemeinde Sigmaringen e.V. bei einer Gegenstimme seine Auflösung zum Jahresende beschlossen.
Pfarrer Matthias Ströhle äußerte Bedauern, dankte aber auch allen, die durch Geldzuwendungen den Verein in die Lage versetzten, dass verschiedene Kreise und Gruppen die Arbeit über viele Jahre ohne Geldnöte machen konnten. Vorbildliches sei geleistet worden, sagte Ströhle und dankte auch denen, die früher in der Vorstandschaft in der Verantwortung standen.
Vorsitzender Armbruster schaute im gut besuchten Gemeindesaal der Kreuzkirche auf die Hauptversammlung im März zurück. Schon damals ging es um die Frage: „Machen wir weiter oder nicht?“ Es seien gewisse Parallelstrukturen (freiwilliger Gemeindebeitrag oder neuer Internetauftritt usw.) entstanden, wenn es um die Finanzierung von Vorhaben ging. Das müsse wirklich nicht sein.
Entstanden war der Förderverein vor 11 Jahren in der damaligen Militärkirchengemeinde Sigmaringen, die nach ihrer Auflösung mit der Gesamtkirchengemeinde fusionierte. Bernhard Goos war Gründungsvorsitzender und Ideengeber. Geld sei immer knapp gewesen, wusste Armbruster. Daher sei ein Förderkreis ins Leben gerufen worden, der den Posaunenchor, die Jugendgruppen aber auch die Kantorei unterstützte.
Mit dem Vereinsvermögen, das auf einem Sparbuch gesammelt wurde, lasse sich noch auf zwei bis drei Jahre das eine oder andere Vorhaben mitfinanzieren, betonte Armbruster.
Ohne jede Beanstandung blieb der letzte Finanzbericht von Schatzmeisterin Brigitte Waldvogel. Dabei wurde noch einmal deutlich, was in 2018 Zuschüsse des Vereins bekam: Der Posaunenchor freute sich über 786 Euro, die Konfirmanden-Freizeit bekam 800 Euro, ein Probenwochenende des Posaunenchors wurde mit 690 Euro bedacht und eine Chorausfahrt mit 350 Euro unterstützt. Es wurden auch kleinere Beträge ausgeschüttet.
Einer der letzten Beschlüsse war die einmütige Bestellung von Jörg Armbruster zum Liquidator des Vereins. Dieses Procedere dürfte bis zu einem Jahr dauern, blickte der Gewählte voraus.
Am 18.11.2018 fand ein weiterer Gottesdienst aus der Reihe „Der Andere Abend“ statt. Dabei ging es um das Buch „Oskar und die Dame in Rosa“ von Eric-Emmanuel Schmitt. Oskar ist erst zehn, aber weiß, dass er bald sterben wird. Nur Oma Rosa, eine alte Dame vom Besuchsdienst, redet offen mit Oskar über seine Sorgen und Ängste und rät ihm, an Gott zu schreiben. In 13 Briefen von Oskar an den lieben Gott werden seine letzten Lebenstage beschrieben und viele grundlegende Fragen des Lebens unsentimental und doch einfühlsam angesprochen. Diese Briefe wurden durch Lesungen ausgewählter Passagen den Gottesdienstbesuchern nahe gebracht. Einzelne Themen wurden dabei vertieft, zum Beispiel die Frage, wie man mit Gott in Kontakt treten kann. Eine Möglichkeit ist das Gebet. Nach der Betrachtung von Statements, was das Gebet bedeuten kann, schrieben die Gottesdienstbesucher selbst Gebete auf, die sie in einen Korb geben konnten. Hieraus wurden am Ende die Fürbitten formuliert. Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wurden die Teilnehmer angeregt, sich über eigene Begegnungen mit Gott Gedanken zu machen. In der Predigt ging es besonders um die Frage, wie Gott das Leid zulassen kann, eine Frage, die auch Oskar beschäftigt. Antworten wurden im Dialog mit Textpassagen aus dem Buch gesucht. Viele Gottesdienstbesucher gingen nach diesem Abend sehr bewegt nach Hause - mit einem kleinen Briefchen, das ein kurzes Zitat aus dem Buch beinhaltete.Der nächste Andere Abend am 17.3.2019 hat das Thema „Geliebte Welt“.
Mit einem schwarzrotgelben Flyer und den Überschriften: „Wir sind Hoffnung. Wir sind Zuflucht. Wir sind Vielfalt“ hat der ökumenische Vorbereitungsdienst der Diakonie, der Caritas und der evangelischen Kirche die Menschen aus Sigmaringen und der Umgebung dazu eingeladen, beim zweiten politischen Nachtgebet in der Kreuzkirche mit ihrer Anwesenheit Flagge zu zeigen. Über den gesamten Altarraum spannte sich eine schwarze Leinwand mit dem Aufdruck des Artikels 1 des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Vor dieser Kulisse eröffnete Pfarrer Matthias Ströhle mit einer Metapher, dem Bild des europäischen Mietshauses, den Gottesdienst. ...
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Pfarramt I
Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683014
Pfarramt II
Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683011