In einer Sondersitzung hat der evangelische Kirchengemeinderat beschlossen, die Gottesdienste ab Gründonnerstag bis Ostermontag nach draußen vor die Kirchen zu verlegen. „Niemand soll sich bei einem Gottesdienst anstecken“, schreibt Pfarrer Matthias Ströhle, „ebenso ist es den Verantwortlichen ein großes Anliegen, seelsorgerlich für die Gemeinde da zu sein und verantwortlich für das Gemeinwohl zu handeln.“
Zusätzlich wird es weitere Angebote für Ostern geben. Dazu gehört unter anderem ein Passions- und Osterweg in fünf Stationen zum Spazierengehen. Er beginnt beim ökumenischen Büro Mittendrin am Marktplatz, geht weiter zur Hängebrücke an der Donau, zum Märchenhaus unter dem Schloss, zur Brücke am See im Prinzengarten und endet in der evangelischen Stadtkirche. An jedem Ort befindet sich eine Plastikbox mit Texten, Informationen und einer Mitmach-Aktion. Von Karfreitag bis Ostermontag sind die Boxen aufgestellt.
Wer Karfreitag und Ostern lieber zuhause in der Familie feiern möchte, kann sich in der offenen evangelischen Stadtkirche eine Karfreitags- und eine Osterliturgie zur häuslichen Feier mitnehmen. Nach Ostern wird es ab dem 7. April um 19 Uhr im Rahmen der „Kulturellen Seelsorge“ österliche Lieder zum Mitsingen und Impulse zum Thema Erneuerung geben (abrufbar unter evang-sig.de/osterlieder).
Corona hat unsere Gesellschaft verändert – Armut und Einsamkeit sind auch in unserer Region gewachsen. Durch alle Bevölkerungsschichten hindurch leiden die Menschen unter der derzeitigen Situation. Dies gab den Anstoß für die Evangelische Kirchengemeinde Sigmaringen, gerade jetzt erstmals eine Vesperkirche gemeinsam mit der Johannes-Ziegler-Stiftung aus Wilhelmsdorf auszurichten. Unter dem Motto »einander sehen – füreinander da sein« war geplant Ende April die Evangelische Stadtkirche und das Gemeindehaus für eine Woche zu öffnen und in dieser Zeit rund 400 Essen auszugeben. Das Ziel der Vesperkirche ist es, Gemeinschaft und Solidarität unter den Menschen zu stärken und auf soziale und materielle Armut aufmerksam machen
Aufgrund der steigenden Inzidenzen und den wieder verschärften Hygienemaßnahmen muss die Vesperkirche nun auf den Frühherbst verschoben werden. Auch die Begleitveranstaltungen zur Vesperkirche, wie die Vorträge, der Eröffnungsgottesdienst und der Diakoniegottesdienst zum Abschluss der Vesperkirchenwoche, müssen leider verschoben werden. „Wir bedauern sehr, dass wir die Vesperkirche in Sigmaringen doch noch verschieben müssen. Wir halten es aber in der momentanen Lage für unumgänglich“, so Projektleiterin Vanessa Lang von der Johannes-Ziegler-Stiftung. „Wir lassen uns aber nicht entmutigen“, so Pfarrer Ströhle, denn die Ziele der Vesperkirche sind in unserer Gesellschaft wichtiger denn je.“
Begeistert sind alle von der positiven Resonanz, die die Vesperkirche unter den Gemeindegliedern erzeugte. Beinahe 60 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen haben ihre Unterstützung zugesagt. Ein herzliches Dankeschön auch an alle, die bereits ihre finanzielle Hilfe für die Vesperkirche in Aussicht gestellt haben. Die Vesperkirche soll auf jeden Fall stattfinden.
Die evangelische Kirchengemeinde bietet zu Weihnachten verschiedene Gottesdienstformate unter Einhaltung der geltenden AHA-Regeln an. Auftakt macht an Heiligabend „Weihachten in der Stadt“, ein Gottesdienst auf dem Marktplatz. Platzreservierungen erfolgen übers ökomenische Pfarrbüro „Mittendrin“. Der Gottesdienst in „lockerer Atmosphäre“, wie die Verantwortlichen sagen, ist auch für jene gedacht, die sonst nicht so oft in die Kirche gehen. Der Gottesdienst wird nur etwa 30 Minuten dauern. Es ist das erste Mal, dass evangelische und katholische Kirche das Weihnachtsfest gemeinsam begehen. „Die Krise macht es für Christen möglich, gemeinsam zu feiern. In der Distanz kommt man zusammen“, sagt Pfarrer Matthias Ströhle.
Pfarramt I
Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683014
Pfarramt II
Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683011