Zum Abschluss der Online-Reihe „Kulturelle Seelsorge in Corona-Zeiten“ des Kreiskulturforums und von Partnern aus der christlichen Erwachsenenbildung Sigmaringen spricht am Dienstag, 15. Juni 2021, der Freiburger Mittelalterhistoriker und frühere Vorsitzende der Gesellschaft Oberschwaben Prof. Dr. Thomas Zotz zum Thema „Schwaben und Alemannen.
Zu den Anfängen und frühen Zeugnissen eines Volks“. Er verfolgt anhand von Quellenzeugnissen von der Römerzeit über die Zeit der Merowinger und Karolinger bis ins Hoch- und Spätmittelalter die Parallelität der beiden Bezeichnungen für ein- und dasselbe Volk mit ersten Differenzierungen unter der Herrschaft der Staufer und Zähringer im 12. Jahrhundert. Der Vortrag wird am 15. Juni, 19 Uhr, freigeschaltet und kann dann auch in der Folge über die Rubrik „Kulturelle Seelsorge“ auf der Startseite der Landkreis-Homepage: https://www.landkreis-sigmaringen.de/de/Kultur-Freizeit/Kulturelle-Seelsorge-inCorona-Zeiten oder direkt über den link https://youtu.be/4wrkWkajWFA aufgerufen werden. Die Online-Reihe „Kulturelle Seelsorge in Corona-Zeiten“ wird von den Sparkassen im Landkreis gefördert. Schwaben und Alemannen werden heutzutage mit Bezug auf Württemberg und Baden gern gegenübergestellt, doch handelt es sich historisch betrachtet um ein und dasselbe Volk, das seit der Wende von der Antike zum Mittelalter unter diesen beiden Bezeichnungen begegnet.
Die Besonderheit der Doppelnamigkeit wurde schon im 9. Jahrhundert von dem Reichenauer Gelehrten Wahlafrid Strabo reflektiert und spielte das ganze Mittelalter hindurch immer wieder eine abwechslungsreiche Rolle: Unter den Merowingern und Karolingern im Nebeneinander der Eigenbezeichnung Schwaben und der Fremdbezeichnung Alemannen, dann während des hohen Mittelalters im Gegenüber von staufischem Herzogtum Schwaben und zähringischem Herrschaftsraum, für den der Name Schwaben nicht mehr verwandt wurde, bereits vergleichbar der heutigen Situation. Zeitweilig komplizierte sich die Namensfrage noch dadurch, dass mit Alemannia auch Deutschland bezeichnet wurde, wie dies in romanischen Ländern bis heute der Fall ist. Doch die Zukunft gehörte dem Landesnamen Schwaben, bevor politisch motiviert um 1800 die Alemannen für den Oberrhein wiederentdeckt wurden.
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