Grafik: Pfeffer
Grau ist das Bild links neben der Andacht.
Grau, wie das Leben an manchen Tagen, wenn einen der einsame Trott des Alltäglichen übermannt.
Grau auch, wie ich mir die lange Nacht zwischen Karfreitag und Ostermorgen vorstelle, als die Jünger und Jüngerinnen alle Hoffnung verließ.
Kennen wir diese Hoffnungslosigkeit auch, das Gefühl der absoluten Sinnlosigkeit? Ich sehe das Kreuz im Hintergrund, Golgatha, der Todesort Jesu. Auf diesem Kreuz stand damals - ironisch gemeint - INRI, Jesus von Nazareth, König der Juden.
Ein Kreuz, stellvertretend für viele vergrabene Hoffnungen, auch die unsrigen. Und dann das offene Grab, ein Blick ins Paradies. Warme Farben, die das Grau durchbrechen. Hier möchte ich innehalten. Hier schöpfe ich Kraft. Der Blick ins offene Grab, ein Einblick in Gottes Herrlichkeit.
Nein, die Finsternis hat Gott nicht verschlungen. „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden,“ sagt der Engel am Grab zu den Frauen. Jesus ist nicht hier, jedenfalls nicht hier im Grab. dort wo ihn die Frauen erwartet haben. Er hat uns das Tor zum Leben geöffnet.
Ostern stellt den normalen Gang des Lebens auf den Kopf. Und so bekommt auch das Grau unserer Lebensmauern Risse. Hinter der Mauer geht es weiter. Das ist das Zeichen, das Gott uns mit Ostern setzt.
Und so zeigt mir gerade dieses leere Grab, dass es mehr gibt als den grauen Alltag, für das es sich zu leben lohnt.
Pfarramt I
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Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen
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