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Erkenne doch

Austellungen - Vorträge - Konzert im 'mittendrin' und im Bildungszentrum Gorheim

Vom 1. Oktober 2023 bis zum 24. November findet im ökumenischen Gemeindebüro 'mittendrin' und im Bildungswerk Gorheim die Ausstellung Erkenne doch mit der künstlerin Marlis Glaser statt. Ergänzend gibt es ein umfassendes Begleitprogramm.

Die Ausstellung ist vom 1. Oktober bis zum 23. November 2023 zu den jeweiligen Öffnungszeiten im Mittendrin und im Bildungszentrum Gorheim frei zugänglich.

Worum geht es in der Ausstellung?

"Erkenne doch", ruft Tamar im Buch Genesis ihrem Schwiegervater Juda zu, als es in einer bewegend-pikanten Geschichte um ihr Leben geht.  "Erkenne doch" steht auch als Titel über der Ausstellung der Künstlerin im Bildungszentrum Gorheim und im Ökumenischen Pfarrbüro "mittendrin" in Sigmaringen.

Für Marlis E. Glaser gehört Erkennen eng mit Erinnern zusammen, doch steht beides nicht für sich allein. Erkennen und Erinnern sind für sie immer verbunden mit Symbolen jüdischer Feiertage, Kunstgeschichte, Büchern, Gegenständen, Texten aus der Torah und aus der Poesie.

PORTRAITS, SYMBOLE JÜDISCHER FEIERTAGE, PFLANZEN UND TIERE werden in bildlichen und ethischen Zusammenhang gesetzt, begonnen 2004 mit dem Kunst-Projekt „Abraham aber pflanzte einen Tamariskenbaum“. Wort und Form, Malerei, Zeichnung und Linoldruck stehen gleichwertig nebeneinander. Zitate aus der Tora, den 5 Büchern Mose, haben schon vor Dreieinhalbtausend Jahren auf das Gebot hingewiesen, die Tiere zu schützen, sie nicht zu quälen, sondern zu respektieren. Das Thema Erinnern ist verbunden mit Symbolen jüdischer Feiertage, Traditionen, Kunstgeschichte, Büchern, Gegenständen, Texten aus der Tora und der Poesie

Die Ausstellung im Zeichen des jüdisch-christlichen Dialogs

Die Ausstellung steht ganz im Zeichen des jüdisch-christlichen Dialogs. Denn beim Erkennen geht es auch darum, die gemeinsamen Wurzeln, das Verbindende wahrzunehmen. 

Gedenken und Erkennen

K800_Portrait Lisa Heyman, aktuell.JPGEine Zentrale Stelle in der Ausstellung bietet ein Portrait. Es zeigt die letzte vor der NS-Zeit in Sigmaringen geborene Jüdin Lisa Frank. Geboren 1918, besuchte sie das Sigmaringer Gymnasium und erlebte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 die Repressalien gegen ihre Familie, Diskriminierung und Stigmatisierung. 1937 sah sie sich gezwungen, dem Terror zu entfliehen und in die USA auszuwandern. Dadurch entkam sie der Ermordung. Trotz des Erlebten war sie eine Brückenbauerin: So war ihr der letzte Besuch in ihrer Heimatstadt im Jahr 2012 sehr wichtig. Sie starb 2016 in den USA.

Neben dem Portrait von Lisa Frank werden im mittendrin und im Bildungszentrum Gorheim zahlreiche Portraits von deutschen Juden und Jüdinnen zu sehen sein, manche davon aus unserer Region. Marlis E. Glaser stellt in ihren Portraits jedoch nicht allein die Person dar, sondern verbindet das eigentliche Portrait mit biblischer Symbolik und mit Textzitaten.

Welches Begleitprogramm gibt es?

Ausstellungseröffnung mit der Künstlerin:
1. Oktober 2023, 14:30 Uhr im "mittendrin" (Kirchberg 2, Sigmaringen)

08.10.2023, 14:30 Uhr
Ausstellungsführung mit der Künstlerin Bildungszentrum Gorheim

15.10.2023, 14:00 Uhr
Ausstellungsführung mit der Künstlerin Mittendrin und öffentliche Übergabe der Portraitbildnisse an das Hohenzollerngymnasium und die Lassbergschule

15.10.2023, 19:00 Uhr
Jerusalem – meine Muse: Konzert mit Bildern mit dem Tenor und Kantor Yoed Sorek Ev. Gemeindehaus, Karlstraße 24, SIG

09.11.2023, 19:00 Uhr
Verbrannt, verboten, verbannt: Deutsche Literatur in der Emigration nach 1933 Bildungszentrum Gorheim

15.11. 2023, 19:30 Uhr
Wie lesen Juden die Bibel? Schiur / Vortrag zu einem Abschnitt aus der Torah (Bibel) Ev. Gemeindehaus

16.11.2023, 19:00 Uhr
"Wie ein Vorhof des Himmels": Edith Stein und ihre Beziehung zu Kloster Beuron Bildungszentrum Gorheim

22.11.2023, 19:00 Uhr
Gott in Auschwitz? Jüdisches Denken nach dem Holocaust Bildungszentrum Gorheim


Über die Künstlerin

Marlis E. Glaser, aufgewachsen in Baltringen, verbrachte ihre Schulzeit in Biberach und studierte anschließend Kunst in Bremen und Hamburg. Seit 1985 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Ihre Werke wurden in Ausstellungen u.a. in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich, Schweden und Israel gezeigt. Die Künstlerin wird seit 1997 vertreten von der Galerie Schrade, Schloss Mochental. Seit 1998 lebt sie in Attenweiler im Kreis Biberach.


Im Gespräch mit Marlis E. Glaser

K800_Bild1.JPGMatthias Ströhle: Was hat Sie dazu bewegt Portraits der deutsch-jüdischen Geschichte sowie der Verfolgten des NS-Regimes zu malen?

Marlis E. Glaser: Das begann schon in meiner Studienzeit in Bremen und Hamburg, weil ich das sehr anregend und berührend fand, ob zur Geschichte der Arbeiterbewegung, zu den Frauen der Französischen Revolution oder eben zur NS-Zeit, später auch mit einem Stipendium zu „Frauen aus dem Widerstand“ in Bremen. Mich mit diesen Personen zu befassen, ihr Leben, ihre Gedanken und Ziele kennenzulernen, war für mich eine Orientierung und Ermutigung. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit bildet seit einigen Jahren der Fokus auf „mutige Frauen“. Viele diese Portraits von mir sind in Wanderausstellungen oder hängen in öffentlichen Einrichtungen, Museen und Schulen.“

M. Ströhle: Wie gehen Sie beim Portraitieren einer Person vor?

M. E. Glaser: Zunächst beschäftige ich mich erst intensiv mit der Persönlichkeit und versuche, ihr nahe zu kommen. Dazu studiere ich zunächst biografische Texte, Briefe und Äußerungen von anderen zu dieser Person. Danach suche ich nach Fotos, die sich als Vorlage eignen. Wichtig ist mir hier, dass der Porträtierte Blickkontakt zum Betrachter aufnehmen soll.

In den Bildern versuche ich zu vermitteln, was diese Person gesagt oder gedacht hat. Deshalb nehme ich auch fast immer Zitate, biografische Daten und Infos in meine Bilder auf. Auch weil in unserem jüdischen Verständnis das Wort eine so große Rolle spielt.

Pfarrer Matthias Ströhle

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Matthias Ströhle

Karlstraße 20
72488 Sigmaringen

   07571 -683011

Pfarramt I

Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen

Tel. 07571 / 683014

Pfarramt II

Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen

Tel. 07571 / 683011

Pfarramt III

Kathrin Fingerle & Micha Fingerle
Pfarrerin und Pfarrer in Sigmaringen

Tel. 07571 / 3430

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