• Eine Gemeinde

    Eine Gemeinde

    auch im Netz

  • miteinander

    miteinander

    beten und glauben

  • Current
  • thumb06
  • thumb06

"Bibel teilen" am Beispiel einer Andacht zum Sonntag Okuli

Andacht für den Sonntag Okuli (15.03.2020)

Auf die Empfehlung der Landeskirche hin sollen in den Gemeinden keine Gottesdienste stattfinden, um der Ausbreitung des neuartigen Virus zu wehren. Mancherorts werden sich Gruppen zusammenfinden, die auf eine gemeinsame gottesdienstliche Andacht nicht verzichten möchten und „hier und dort in den Häusern“ zusammenkommen, um sich unter den Predigttext des Sonntags stellen. Dies ist in diesen Tagen sicherlich eine angemessene Form, der „Stadt Bestes zu suchen“, und das heißt für evangelische Christen immer auch: Gottes Wort zu teilen und zu ihm zu rufen.

 

Der Vorschlag folgt weitgehend der Struktur des sonntäglichen Predigtgottesdienstes. Sie ist als ganze komponiert, dennoch können einzelne Teile ausgetauscht oder gelöscht werden. Das gemeinsame Gebet ist bewusst etwas breiter gefasst als das im Sonntagsgottesdienst der Fall ist, es kann auch – vor allem das Fürbittgebet – durch eine Gebetsgemeinschaft ersetzt werden. Wenn das Eingangsgebet in dieser Form gebetet werden soll, sollten entweder genügend Exemplare für die Hand der Teilnehmenden bereit liegen oder – wo die technische Möglichkeit

besteht – eine Wandprojektion gemacht werden.

Statt einer Lesepredigt teilen die Anwesenden ihre Gedanken miteinander nach einer Variante des bekannten „Bibel Teilens“, das vielfach in Haus- und Bibelkreisen eine vertraute Weise ist, sich einem Bibeltext persönlich zu nähern. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass ein Einzelner oder mehrere eigenständig Zeugnis ablegen.

Die Lieder können selbstredend gegen andere ersetzt werden, es wurde darauf geachtet, möglichst bekannte Lieder vorzuschlagen. Auch ein dünner oder vielleicht nicht ganz tonsicherer Gesang vereint uns mit den himmlischen Chören – es ist aber auch nicht schlimm, wenn einmal nicht gesungen werden kann.

Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen sind selbstverständlich auch bei diesem Gottesdienst zu beachten (möglichst großer Sitzabstand, kein Segenskreis mit Händefassen …) Der Oberkirchenrat wünscht allen Feiernden die Erfahrung der Anwesenheit unseres Gottes, der uns geleitet in guten und schweren Tagen und ganz bestimmt stärker ist als alle Mächte und Viren dieser Welt.            KR Dr. Frank Zeeb / 14.03.20

 

Liturgie                                   L: Liturg, A: Alle, E1-E4 Einzelne

Votum

L: Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A: Amen.

L: Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn.

A: Der Himmel und Erde gemacht hat.

L: Liebe Schwestern und Brüder, heute ist der dritte Sonntag der Passionszeit, der Sonntag Okuli. Das heißt auf Deutsch: Meine Augen sehen auf den Herrn. Wir sind heute an einem besonderen Ort beieinander, um Gottesdienst zu feiern. Nicht wie sonst in der Kirche, sondern … Das tun wir im Aufsehen auf Gott und sein Wort, das uns mahnt, das Beste der Stadt zu suchen. Und in diesen Zeiten ist es das Beste für unsere Stadt und unser Land, nicht in großen Gruppen und der gottesdienstlichen Gemeinde zusammenzukommen, denn dadurch könnte großer Schaden entstehen. So grüße ich Sie / Euch mit dem Wochenspruch für den heutigen Tag: „Wer die Hand an

den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes." Wir sind gewiss, dass Gottes Reich mitten unter uns ist, wenn wir miteinander in seinem Namen zusammenkommen.

Lied: EG 432: Gott gab uns Atem, damit wir leben.

Psalm 34 / EG 718 (auf das Ehr sei dem Vater wird in der Passionszeit in vielen Kirchen der Ökumene verzichtet)

Eingangsgebet: (nach VELKD.de)

 

E1: Du Gott des Lebens, Jesus Christus,

du rufst uns und wir wollen dir nachfolgen.

A: Du rufst uns, aber wir sind unsicher.

Du rufst uns, aber wir fürchten uns.

E2: Ungewissheit und Angst erfüllen unsere Gedanken.

A: Wir sind in Sorge.

E3: Wir sorgen uns um unsere Lieben.

A: Wir vertrauen sie deiner Fürsorge an.

Behüte und bewahre sie.

E4: Wir vertrauen uns deiner Fürsorge an.

Behüte uns und bewahre uns.

Kyrie eleison – Herr, erbarme dich

E1: Krankheit bedroht die Schwachen.

A: Wir sind hilflos.

E2: Wir wissen, dass wir sie nicht schützen können.

E3: Wir vertrauen die Kranken deiner Fürsorge an.

Behüte und bewahre sie.

E4: Wir bitten für die Sterbenden –

A: in unserer Nähe und in aller Welt.

Behüte sie und erbarme dich.

E1: Wir danken dir für alle,

die in Krankenhäusern, Laboren und Ämtern arbeiten

und sich um das Wohl aller mühen.

A: Behüte und leite sie und erbarme dich.

Kyrie eleison – Herr, erbarme dich.

E2: Der Krieg in Syrien endet nicht.

Wir hören von den Flüchtlingen,

Sie wollen der Gewalt entkommen.

A: Behüte und bewahre sie.

E3: Wir hören von den Kindern in Lagern und auf der Flucht.

Sie werden für fremde Machtinteressen benutzt.

A: Wir wissen, dass unser Mitleid nicht genügt.

Behüte und bewahre sie.

E4: Wir hoffen auf das Ende der Gewalt.

Leite die Mächtigen.

Kyrie eleison – Herr, erbarme dich

L: Du Gott des Lebens, Jesus Christus,

du rufst uns und wir wollen dir nachfolgen.

Hilf deiner Gemeinde,

mache ihren Mut größer als ihre Furcht,

tröste sie in Angst,

begeistere sie,

erfülle sie mit Liebe

damit sie deine Liebe weitergibt.

A: Du rufst uns und wir danken dir

für den Mut, für den Trost und für deine Liebe.

Heute und alle Tage.

Amen.

L: Wir beten weiter in der Stille, miteinander und füreinander

 

Lied: EG 391: Jesu geh voran

Predigttext Lk 9,57-62:

 „Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du gehst. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.

Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Er aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes! Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied

nehme von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“

Bibel Teilen in sieben Schritten:

1. Wir öffnen uns für Gott in Gebet und Lied:

Herr, du unser Gott, öffne unsere Herzen und unseren Sinn für dein Wort. Wir wollen

hören, rede du. Was du uns sagen willst, das lass uns aufmerksam wahrnehmen. In all

unserer Sorge, tröste uns. Gib uns ein festes Herz, das uns gewiss macht in der Hoffnung auf dich. Gib uns ein waches Auge, dass wir nicht nur geistlich aufschauen und vor allem nicht zurückschauen, sondern den Nächsten und seine Not sehen. Und gib uns eine sichere Hand, dass wir in den kommenden Tagen das rechte Tun, besonnen und mit Augenmaß. Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, unseren Herrn.

2. Eine/r liest den Predigttext

„Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du gehst. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Er aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes! Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm:

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“

3. Verweilen und Vertiefen

Der Text wird erneut – langsam – gelesen. Jeder und jede wird eingeladen, mitzulesen und an den Stellen, die ihm besonders naheliegen, besonders zu betonen. In einer dritten Lesung gelingt es oft, einen emotionalen Klangteppich zu weben, bei dem die Gefühle (Ablehnung, Zweifel, Angst, Freude …) wie in einer Symphonie zusammenklingen.

4. Schweigen (ca. 3-5 Minuten)

Die Teilnehmenden besinnen sich, jeder und jede für sich, was der Text jede/m einzelnen sagen will. Sie lassen sich darauf ein, dass nicht alles unmittelbar einsichtig ist. Sie suchen nach Anknüpfungspunkten in ihrem Leben und besinnen sich darauf, was sich in der kommenden Woche von diesem Text her in ihrem Alltag nahelegt.

5. Mitteilen

Wer mag, kann den anderen die eigenen Gedanken mitteilen. Manchen Gruppen hilft es, mit einer Murmel oder einem Stein zu arbeiten: Wer den Stein hat, hat das Wort. Wer fertig ist, legt ihn wieder in die Mitte. Wer reden mag, nimmt den Stein. Wichtig ist, dass es in dieser Phase nicht um Diskussion geht, sondern darum, zu hören, was der Text bei den Schwestern und Brüdern ausgelöst hat. Deshalb wird hier nicht kommentiert.

6. Austauschen

Wir suchen im Gespräch nach der Bedeutung des Textes. Meist ergibt sich aus der

Mitteilungsphase ein Gespräch und Themen von allein. Wenn nicht, könnten Leitfragen

hilfreich sein:

– Was heißt heute „Nachfolge“?

– Wo sind die Grenzen der Nachfolge?

– Wie verträgt sich eine solche radikale Nachfolge mit der Nächstenliebe und den

sozialdiakonischen Pflichten gegenüber den Mitmenschen?

– Sollte man nicht viel mehr zurückschauen, um aus der Vergangenheit zu lernen.

– Was will Gott uns in Zeiten der Epidemie mit der Verheißung seines Reichen sagen? Wozu

fordert er uns auf?

Lied: z.B. EG 395 (Vertraut den neuen Wegen), oder: EG 395 Wohl denen, die da wandeln oder: EG 299: Aus tiefer Not

Fürbittengebet (nach evangelisches-brevier.de) :

L: Gott, du hast Himmel und Erde gemacht durch dein Wort. Dein Wort ist Fleisch geworden: Jesus, dein Sohn, der als Licht scheint in aller Finsternis. Wir bitten dich: Gib uns seinen Geist, dass wir dieses Licht und weiter verbreiten in dunkler Zeit.

Licht sehen. Wir rufen:

A: Herr, erbarme dich!

L: Lass es hell werden, in uns und in aller Welt. Wo Angst quält, wecke Hoffnung; wo Trauer lähmt, wecke Freude; wo Hass herrscht, wecke gewinnende Güte, auch durch uns. Wir rufen:

A: Herr, erbarme dich!

L: Wir vereinen uns mit allen, die heute zusammenkommen , um dich anzurufen und deine Nähe zu feiern. Sei auch denen nahe, die dich nicht suchen und nicht nach deinem Willen fragen.

Gehe ihnen nach in deiner Liebe und rufe sie auf den Weg zum Leben. Wir rufen:

A: Herr, erbarme dich!

L: Gemeinsam beten wir. Vater unser

L: Segen: Der Herr segne uns und behüte uns // der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. // Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns, und schenke uns Frieden.

A: Amen.


Konversation wird geladen


Kontakt Pfarramt 1

Pfarrerin Dorothee Sauer

Dorothee_Sauer_Passfoto.png
Dorothee Sauer

Karlstraße 20
72488 Sigmaringen

   07571 - 683014

Kontakt Pfarramt 2

Pfarrer Matthias Ströhle

Matthias_Stroehle_Passfoto.png
Matthias Ströhle

Karlstraße 20
72488 Sigmaringen

   07571 -683011

Kontakt Pfarramt 3

Pfarrer Micha Fingerle

Micha_Fingerle Passfoto.jpg
Micha Fingerle

Am Riedbaum 6
72488 Sigmaringen

   07571 - 3430


Fotos im Slider:epd bild/Oettel und epd bild/Rietsche 

Pfarramt I

Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen

Tel. 07571 / 683014

Pfarramt II

Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen

Tel. 07571 / 683011

Pfarramt III

Kathrin Fingerle & Micha Fingerle
Pfarrerin und Pfarrer in Sigmaringen

Tel. 07571 / 3430

Top