Premiere am 6. Oktober, 19:30 Uhr, Kreuzkirche, Binger Str. 9,
Ein Dokumentarfilm von Kosi Themanou und Georgi Kolev
Seit 2015, noch mehr seit dem Krieg in der Ukraine, muss die deutsche Bevölkerung mit Geflüchteten zusammenleben. Auch wenn die Medien oft Erfolgsgeschichten publizieren, fokussiert sich die Rhetorik, mit oder ohne Grund, auf die Problematiken der Flucht und Migration. Politik und Aktivisten setzen es sich zum Ziel, dies zu ändern. Doch wie das geschehen kann, ist für sie ungewiss.
Der Dokumentarfilm „Exiljournalisten – das neue Leben“ handelt von der Komplexität journalistischer Arbeit im Krieg und in diktatorischen Ländern; den Fluchtumständen und der beruflichen Integration von geflüchteten Journalist:innen in Deutschland. Vor allem zeigt der Film die Möglichkeit auf, wie Journalist:innen für die Gesellschaft und Behörden als Botschafter oder Mediatoren fungieren könnten, um die zugewanderten Menschen und ihre Länder besser verstehen zu helfen.
Kossi Themanou und Georgi Kolev, die Filmemacher, lassen ein Dutzend in Deutschland lebender Exiljournalist:innen zu Wort kommen und thematisieren die Auswirkungen des Exils auf die Sicht des Journalismus und umgekehrt. Aus Hamburg und Berlin reisen Omid Rezaee und seine Kolleg:innen nach Sigmaringen und Mengen, um die Gründe der Metamorphose ihres beruflichen Selbstverständnisses zu schildern. „Ich glaube, wenn man sich entscheidet, diesen Job unabhängig zu machen, dann nimmt man es in Kauf, dass man im Gefängnis landen oder auf der Straße verprügelt werden wird.“ erklärt der iranische Exiljournalist mit vielen Emotionen im Film. Das Interview mit dem renommierten russischen Journalisten Iwan Sergejewitsch Kolpakow ist das Herzstück des Films.
Der Chefredakteur der Zeitung Meduza, der sich als Kind nie vorgestellt hätte, ein Journalist zu sein, erläutert seinen Kampf für Pressefreiheit gegen das Putin-Regime. Auch der Krieg in der Ukraine und sein Interview vom März 2022 mit Präsident Selenskyj werden thematisiert. Das Tabu von Homosexualität in Pakistan und der Bürgerkrieg in Syrien sind einige der Gründe, weshalb viele Journalist:innen ihre Heimatländer verlassen müssen. Die Szenen mit Reporter Ohne Grenzen und der Körber-Stiftung erklären, wie lebensgefährlich die journalistische Arbeit in den Herkunftsländern, aber auch wie kompliziert die berufliche Integration in Deutschland ist.
Der Dokumentarfilm „Exiljournalisten - das neue Leben“ ist an erster Stelle die Abschlussarbeit der zwei Filmemacher, die Medienwissenschaft in Tübingen studiert haben. Das Projekt entstand mit der Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Stadt Mengen, dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V., der Evangelischen Kirchengemeinde Sigmaringen und der Stadtbibliothek Sigmaringen. Zur Premiere sind Sie herzlich am 6.10.2022, in Sigmaringen, eingeladen. Mehr Info über die Filmemacher : www.diekaeuferdertraeume.de
Pfarramt I
Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683014
Pfarramt II
Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683011